direkt zum Hauptinhalt springen
Zu den Social Media Links
Lächelndes Kind steht auf einer Waage neben einer Ärztin, die Mutter steht im Hintergrund

Übergewicht

Wodurch entsteht Übergewicht?

Übergewicht kann viele Ursachen haben. Das Ernährungs- und das Bewegungsverhalten gehören dazu. Wie viel und was gegessen und getrunken wird, bestimmt, wie viele Kalorien aufgenommen werden. Wie viele Kalorien verbraucht werden, hängt davon ab, wie oft sich das Kind bewegt und wie intensiv die Bewegung ist. Aber auch andere Verhaltensweisen können sich auf das Gewicht auswirken: z. B. langes Sitzen durch die ausgiebige Nutzung elektronischer Medien, der Umgang mit Stress oder auch Schlafmangel.

„Bei uns liegt es in der Familie“, heißt es manchmal. In der Tat: Die Veranlagung bestimmt das Gewicht mit. So ist es zu erklären, dass manche Kinder eher zunehmen als andere. Die Veranlagung lässt sich nicht ändern. Aber Ernährung, Bewegung und andere Lebensgewohnheiten und Lebensbedingungen haben darauf Einfluss, ob die Veranlagung wirksam wird.  

Schadet Übergewicht der Gesundheit?

Ja. Vor allem bei starkem Übergewicht (Adipositas) kann die Gesundheit leiden. 
Diese Krankheiten oder Symptome treten bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas häufiger auf:

Eine gute Nachricht

Wenn sich das Übergewicht verringert, dann verbessern sich z. B. auch die Blutfettwerte und Blutzuckerwerte wieder.

Der Kinder- und Jugendarzt oder die Kinder- und Jugendärztin stellt fest, ob das Kind wirklich abnehmen und eine Therapie machen muss. Manchmal reicht es aus, wenn das Kind das Gewicht hält und mit dem Wachstum „abnimmt“. Mit Ernährung, Bewegung, Entspannung und anderen Lebensgewohnheiten können Sie in der Familie eine gesunde Gewichtsentwicklung unterstützen. Sie können damit auch vorbeugen, dass aus ein bisschen Übergewicht eine Adipositas wird.

Übergewicht = weniger Lebensqualität?

Kinder und Jugendliche mit Übergewicht werden häufig gemobbt, gehänselt, ausgegrenzt oder wegen ihres Gewichts stigmatisiert. Das lässt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen sinken. Auch psychische Auffälligkeiten, wie depressive Symptome, kommen bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen häufiger vor. Eltern und Gleichaltrige können helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und mit Hänseleien besser umzugehen. Auch Lehrkräfte in der Kita, in der Schule oder im Verein können einiges tun, damit Kinder und Jugendliche mit Übergewicht nicht ausgegrenzt oder gemobbt werden. Tipps finden Sie hier.

Wie viele Kinder und Jugendliche in Deutschland sind übergewichtig?

Etwa 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren haben Übergewicht. Das ist ein Anteil von etwa 15 Prozent. Bei rund 6 Prozent der Kinder und Jugendlichen in dieser Altersspanne ist das Übergewicht so stark, dass Ärztinnen und Ärzte von Fettleibigkeit oder Adipositas sprechen. Dann ist der Fettanteil im Körper so hoch, dass er schon in der Kindheit der Gesundheit schaden kann oder langfristig Krankheiten fördert. Mehr Informationen über den Anteil der übergewichtigen und adipösen Kinder und Jugendlichen in Deutschland finden Sie in unserem Themenblatt.

Die KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts stellt in regelmäßigen Abständen Gesundheitsdaten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland bereit. Sie gibt auch Auskunft darüber, wie viele Kinder und Jugendliche Übergewicht haben oder Adipositas haben und welche Gruppen besonders betroffen sind.

Welche Gruppen haben häufiger Übergewicht?

Je älter die Kinder werden, desto mehr von ihnen sind übergewichtig oder adipös. So haben 3 Prozent der Kindergartenkinder Adipositas, bei den Jugendlichen sind es 9 Prozent. Ein Muss ist die übermäßige Gewichtszunahme nicht. Mit Bewegung, Ernährung und anderen Lebensgewohnheiten haben Familien die Möglichkeit, Übergewicht vorzubeugen.

Gibt es immer mehr Kinder und Jugendliche mit Übergewicht und Adipositas?

Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas hat seit den 1980-er Jahren weltweit sehr stark zugenommen. Doch seit den letzten 10 bis 15 Jahren steigt sie in den westlichen Industrienationen nicht weiter. So auch in Deutschland. Das zeigen die Daten aus der KiGGS-Studie: Im Zeitraum vom ersten Teil der Studie in den Jahren 2003-2006 bis zu einer weiteren Erhebung in den Jahren 2014-2017 sind die Zahlen konstant geblieben. Das bestätigen auch die Ergebnisse aus den Schuleingangsuntersuchungen der vergangenen Jahre. Um Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen, wurden in den letzten Jahren viele gesundheitsfördernde Maßnahmen zu Ernährung, Bewegung, Stressregulation für Familien oder in Kindertagesstätten und Schulen auf den Weg gebracht. Seit 2015 ist das Thema ein Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Gesundheit. Eine breite Palette von Maßnahmen soll dazu beitragen, die Verbreitung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu stoppen.