Die Epigenetik ist ein noch junges Teilgebiet der Genetik. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen Umwelteinflüssen und Genen. Forschungsergebnisse zeigen, dass der Lebensstil einen Einfluss darauf hat, ob die Erbinformation aus den Genen tatsächlich abgelesen wird. Dies geschieht z. B. über eine Methylierung der DNA.

Von Bedeutung sind epigenetische Einflüsse vor allem in der Schwangerschaft. Bereits die Ernährung im Mutterleib und in den ersten Wochen wirkt sich auf das Kind und seine Gewichtsentwicklung aus. Die Stoffwechselsituation im Mutterleib kann dazu führen, dass bestimmte Gene des Kindes, die seinen Stoffwechsel regulieren, an- oder ausgeschaltet werden. Regelsysteme, z. B. für Appetit und Sättigung, können sich so langfristig „verstellen“. Deshalb wird auch von fetaler Programmierung gesprochen. Aber nicht nur die werdende Mutter nimmt durch ihren Lebensstil Einfluss auf die spätere Gesundheit ihres Kindes. Es gibt Hinweise, dass der Lebensstil zu epigenetischen Veränderungen im Erbgut von Spermien führen kann. Dies kann bei der Zeugung an den Nachwuchs weitergegeben werden.