Handy, Tablet & Co.
Handy, Computer und Fernseher gehören zum Familienalltag. Sie werden für die Schule gebraucht, für den Austausch mit Freundinnen und Freunden, mit Eltern und Geschwistern und auch zur Unterhaltung. Wer elektronische Medien häufig und lange nutzt, hat eher mit Übergewicht zu kämpfen. Das lange Sitzen kann hierbei eine Rolle spielen. Außerdem werden beim Filme schauen gerne süße und herzhafte Snacks geknabbert, die reich an Kalorien sind.
So viel Zeit für Handy, Computer und TV
Je länger die Bildschirmzeit, desto eher sind Kinder und Jugendliche übergewichtig und ihre Fitness ist geringer. Deshalb ist es entscheidend, die Zeit, die das Kind in seiner Freizeit sitzend verbringt und Fernseher, Computer und Smartphone nutzt, zu begrenzen.
- Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre): am besten gar keine Bildschirmmedien nutzen. Babys und Kleinkinder sollten auch nicht beiläufig „mitgucken“
- Kindergartenkinder: so wenig wie möglich, maximal ½ Stunde täglich
- Grundschulkinder: so wenig wie möglich, maximal 1 Stunde täglich
- Jugendliche: so wenig wie möglich, maximal 2 Stunden täglich




maximale Mediennutzung pro Tag
Mit Medien umgehen – Tipps für Eltern
In Familien gibt es häufig Diskussionen um das Thema Medien. Ein paar Regeln können helfen, die Zeit mit den Medien einzugrenzen:

Medienzeiten
Vereinbaren Sie Medienzeiten und halten Sie sie ein. Ausnahmen dürfen ab und zu sein, z.B. um ein spannendes Sportereignis zu verfolgen.

Medienfreie Zeiten
Morgens vor dem Kindergarten oder vor der Schule, während der Mahlzeiten und eine Weile vor dem Schlafengehen bleiben Fernseher und Computer aus.

Familienzeiten
Es gibt Familienzeiten, in denen alle Familienmitglieder ihr Handy und Smartphone stumm schalten und weglegen.

Bewegungszeiten
Fernseh- und Computerzeiten brauchen Ausgleich zum Beispiel durch Sport und Spiel. Zeiten für Film und Computerspiele sollten nicht länger sein als die Bewegungszeiten.

Vorbild sein
Eltern sind Vorbilder:
Gehen Sie selbst entspannt mit Computer und Smartphone um. Lassen Sie sich bei bei gemeinsamen Mahlzeiten und bei Gesprächen mit Ihrem Kind nicht durch das Handy stören.

Medienfreie Räume
Fernseher und Computer stehen nicht im Kinderzimmer. Denn dann erhöht sich meist die Zeit, die damit verbracht wird.

Keine Berieselung
Der Fernseher läuft nicht rund um die Uhr und nebenbei.

Keine Knabbereien
Vor dem Fernseher oder beim Computer werden keine kalorienreichen Snacks geknabbert. Der Durst wird mit Wasser gelöscht.
Gesundheit fördern durch Apps?
Es gibt Apps für Kinder, die spielerisch und unterhaltsam zum Beispiel Wissen zur Ernährung vermitteln oder zu Bewegung motivieren. Sie können helfen, Verhalten zu ändern. Seien Sie offen für die neuen Möglichkeiten. Generell beurteilen lassen sich die Gesundheits-Apps nicht. Deshalb: Schauen Sie sich die Apps genau an. Welche Inhalte und Informationen werden gegeben? Geht es um Gesundheit oder fast nur um Unterhaltung? Wer bietet sie an? Entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ob und welche App auf dem Handy Ihres Kindes installiert wird. Lassen Sie sich von Ihren älteren Kindern Gesundheits-Apps zeigen, die sie spannend finden und tauschen Sie sich darüber aus.
Medien und Wahrnehmung des eigenen Körpers
Wenn Jugendliche soziale Medien sehr intensiv nutzen, kann dies einen Einfluss auf die eigene Körperwahrnehmung haben und möglicherweise zu gestörtem Essverhalten führen. Gerade die Zeit, die sie mit Fotos verbringen, spielt hierbei eine Rolle. Zudem wird in sozialen Medien häufig negativ über Übergewichtige gepostet und geteilt. Doch soziale Medien sind nicht per se schlecht. In besonderen Foren und Blogs können Jugendliche mit Übergewicht auch Ermutigung und Akzeptanz finden. Diskutieren Sie mit Ihrem Kind, welchen Einfluss soziale Medien haben. Stärken Sie sein Selbstvertrauen und machen Sie deutlich, dass sie nicht jedem Trend nacheifern müssen. Klären Sie es auch über Gefährdungen, wie z. B. Mobbing, auf.
Mehr Informationen zum Thema „Medien und Mediennutzung“
Für Eltern:
Die BZgA-Broschüre „Gut hinsehen und zuhören! – Tipps für Eltern …“ bietet Informationen, Hintergründe, Praxisbeispiele und viele hilfreiche Tipps für Eltern mit Kindern unterschiedlichen Alters.

Informationen zu Chancen und Risiken von Medien, zur Medienerziehung, zur altersgerechten Nutzung und viele Tipps sind hier zu finden:

Für pädagogische Fachkräfte:
Tipps und Informationen für die Medienarbeit mit Eltern bietet die BZgA-Broschüre „Gut hinsehen und zuhören! – Ratgeber für pädagogische Fachkräfte“.